Bekämpfung invasiver Neophyten

Das Thema invasive Neophyten beschäftigt die Schweiz seit vielen Jahren. Immer mehr Pflanzenarten aus anderen Erdteilen werden absichtlich oder unabsichtlich durch Handel in die Schweiz eingeführt. Auch wenn sich nur eine kleine Anzahl davon in der Natur etabliert, können diese Pflanzen schnell zu einem Problem werden, wenn sie zum Beispiel den Lebensraum unserer heimischen Pflanzenarten beanspruchen und diese an den Rand des Aussterbens bringen, durch ihre starke Wuchskraft Schäden an Gebäuden und Strassen verursachen oder wenn sie Allergien beim Menschen auslösen.

Kirschlorbeerblüten

Um die weitere Ausbreitung invasiver Neophyten in der Gemeinde Erlenbach zu verhindern und bestehende Bestände zu reduzieren wurde zwischen Mai und Oktober 2022 ein Neophytenranger vom Naturnetz Pfannenstil angestellt. Dieser erfasste die Bestände auf einer Karte und bekämpfte kleinere Bestände direkt. Er unterstützt damit die Unterhaltsdienste der Gemeinde, welche die invasiven Neophyten vor allem auf gemeindeeigenen Flächen bekämpfen. Ausserdem informierte der Neophytenranger Anwohner in deren Gärten invasive Neophyten wachsen über die Situation und gab Hinweise für die Bekämpfung und Entsorgung. Am Ende der Saison 2022 zeigte sich, dass sich die Neophyten auch im Siedlungsbereich bereits stark etabliert haben. Auf über 500 Parzellen wurden invasive Neophyten gefunden, der Grossteil davon in privaten Gärten. Am häufigsten wurde der Kirschlorbeer erfasst, gefolgt von Goldruten, Einjährigem Berufskraut und Schmetterlingsstrauch. Problematisch ist, dass Kirschlorbeer, Goldruten und Schmetterlingsstrauch (Buddleja) noch immer in Gartenmärkten verkauft werden, obwohl sie auf der «Schwarzen Liste» der invasiven Neophyten stehen. Sie sind oft lediglich mit einem Schild versehen, dass den Käufer dazu auffordert die Blüten zu entfernen, damit keine Samen produziert werden können. Ein Hinweis, der leider sehr schnell vergessen wird.

Die Gemeinde Erlenbach appelliert an ihre Einwohner diese Arten nicht mehr neu anzupflanzen, damit sie sich nicht vom Siedlungsbereich in wertvolle Naturschutzgebiete ausbreiten können, wo sie erheblichen Schaden an der heimischen Biodiversität anrichten können. Der Neophytenranger wird die Gemeinde auch im Jahr 2023 unterstützen.